Langzeitpflege für Menschen mit Demenz

Lebensqualität steht an erster Stelle

Wir bieten eine qualifizierte Versorgung, Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz an unseren Standorten Paderborn und Lippstadt. Im Mittelpunkt unseres Konzeptes steht der Mensch mit Demenz als Person, nicht seine Krankheit. Wir nehmen den demenziell erkrankten Menschen als Person mit Bedürfnissen, Fähigkeiten und Kompetenzen wahr.

 

 

Demenz zählt zu den häufigsten Erkrankungen im Alter. In der Altersgruppe der 80- bis 84-Jährigen ist jeder Achte betroffen und bei den über 90-Jährigen schon jeder Dritte. Derzeit leben etwa eine Million Menschen in Deutschland mit Demenz. Im Jahr 2050 wird sich aufgrund der weiter steigenden Lebenserwartung die Anzahl der Menschen mit Demenz auf zwei Millionen verdoppeln.

Das St. Johannisstift hat sich früh auf die wachsende Zahl von demenziell erkrankten Menschen und vor allen Dingen auch ihre speziellen Bedürfnisse eingestellt. In allen Leistungsbereichen der Altenhilfe sowohl in Paderborn wie auch in Lippstadt gibt es erfolgreich etablierte und spezialisierte Angebote für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen; von der Beratung bis hin zur stationären Versorgung.

In Paderborn haben wir im Jahr 2009 auf dem Campus des St. Johannisstift eine eigene Einrichtung, speziell konzipiert für Menschen mit Demenz, eröffnet: das Sophie Cammann-Haus. Das Evangelische Seniorenzentrum von Bodelschwingh in Lippstadt ist als Kompetenzzentrum Demenz auf die besondere Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz ebenso optimal eingestellt.

Demenzsprechstunde in Paderborn

Das Sophie Cammann-Haus bietet jeden Donnerstag von 16 bis 18 Uhr eine Demenzsprechstunde an (außer an Feiertagen). Darüber hinaus können Interessenten individuelle Termine nach Absprache vereinbaren. Melden Sie sich bei Moritz Giefers: 05251 401-152 oder m.giefers@johannisstift.de

Die Demenzsprechstunde ist ein Angebot für Menschen mit Demenz, für Angehörige und für alle Interessierten. In der Sprechstunde werden Informationen über das Krankheitsbild Demenz, den richtigen Umgang mit Betroffenen, Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige und das Betreuungsangebot für Menschen mit Demenz im St. Johannisstift vermittelt.

Gerontopsychiatrische Beratung in Lippstadt

Das Ev. Seniorenzentrum v. Bodelschwingh Lippstadt bietet eine gerontopsychiatrische Beratung an, in der Betroffene und Angehörige Rat und Unterstützung rund um das Thema Demenz finden. Termine können individuell vereinbart werden unter Telefon: 02941 883-0.

Unser Konzept: Lebensqualität erhalten und stärken

Im Mittelpunkt steht der Mensch mit Demenz als Person, nicht seine Krankheit. Wir nehmen den demenziell erkrankten Menschen als Person mit Bedürfnissen, Fähigkeiten und Kompetenzen wahr. Wir bieten eine qualifizierte Versorgung, Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz.

Die wichtigste Aufgabe in der Begleitung von Menschen mit Demenz sehen wir darin, den Betroffenen ihre Lebensqualität zu erhalten beziehungsweise zu verbessern. Als Begleiter sind wir kontinuierlich bemüht, Brücken in die Welt von demenziell erkrankten Menschen zu bauen und immer wieder einen Zugang zu ihnen zu suchen. Menschen mit Demenz benötigen eine fachlich fundierte Pflege und Betreuung, die ihnen Sicherheit, Akzeptanz und Geborgenheit vermittelt.

Aufgabe und Ziel unserer Betreuung und Pflege ist ein hohes Maß an Lebensqualität und Zufriedenheit für die uns anvertrauten Menschen. Das erreichen wir durch die Wahrung der Würde, die Achtung der Intimsphäre und den Respekt vor der Individualität und Selbstbestimmung unserer BewohnerInnen.

Der Verlust von kognitiven Fähigkeiten und der damit verbundene Verlust von Lebensqualität ist für die Betroffenen tragisch und existenziell bedrohlich. Menschen mit Demenz können sich in ihrer Umwelt immer weniger orientieren und sinnvoll reagieren. Deshalb sind sie in ihrer Selbstständigkeit und in ihrem Wohlbefinden immer stärker von einer fördernden Umwelt abhängig. Diese fördernde Umwelt schaffen unsere Einrichtungen mit ihren Angeboten.

 

Betreuungsverhältnis: Personenzentrierter Ansatz

Empathie, Wertschätzung und Vertrauen: Die Begleitung und Pflege von demenziell veränderten Menschen setzt ein Pflegeverständnis voraus, das davon geprägt ist, ob Beteiligung des Menschen an Betreuung und Pflege möglich ist oder nicht. Der Betreuungs- und Pflegeprozess orientiert sich an der Person und ihrem Wohlbefinden und folgt somit einem personenzentrierten Ansatz (nach Tom Kitwood).

Unsere Haltung gegenüber den uns anvertrauten Menschen ist geprägt durch Empathie (einfühlendes Verstehen), Wertschätzung (nicht wertendes Verstehen) und Kongruenz (Echtheit). Wichtiger Baustein ist hierbei die Bezugspflege. Das bedeutet: JedeR BewohnerIn hat eine Fachkraft als feste Bezugsperson, sie steuert und verantwortet den gesamten Betreuungs- und Pflegeprozess "ihres" Bewohners. Gerade für demenziell veränderte Menschen ist dies von besonderer Bedeutung. Sie verkennen Alltagssituationen und Begegnungen und deuten diese anders. Bekanntes wird plötzlich fremd und bedrohlich. Daher brauchen Menschen mit Demenz ein besonders Maß an Toleranz und Freiraum, aber auch Sicherheit durch bindungsfähige Personen, die in der Lage sind, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und anzuerkennen.

Unser Pflegemodell ist angelehnt an die "fördernde Prozesspflege" nach Professor Monika Krohwinkel. Dieses Pflegemodell ist ein primär personenbezogenes, fähigkeits- und förderorientiertes System, das sich an Ressourcen und weniger an Defiziten orientiert. Im Mittelpunkt stehen der zu betreuende Mensch, aber auch seine engen Bezugspersonen. Fördernde Prozesspflege kann erreicht werden, wenn betreuende, pflegerische Handlungen begründet und für andere sichtbar dargestellt werden, wenn der zu pflegende Mensch ganzheitlich gesehen wird, wenn Kontinuität in seinen Beziehungen und Pflegeprozessen gewährleistet wird und seine Unabhängigkeit und sein Wohlbefinden im Vordergrund stehen. Ziel ist dabei, durch Förderung der Fähigkeiten ein Höchstmaß an Unabhängigkeit, Wohlbefinden und Lebensqualität der einzelnen Personen zu erhalten oder wiederzuerlangen.

 

Unser Pflegeverständnis im Einzelnen:

  • Förderung von verbliebenen Fähigkeiten – ohne zu überfordern
  • Berücksichtigung der Biografie der einzelnen BewohnerInnen
  • Angehörigenarbeit
  • Bezugspflege
  • alltagsorientierte Begleitung
  • Fortbildung der MitarbeiterInnen
  • Präsenzdienst und tagesstrukturierende Maßnahmen im Tagesraum
  • Normalisierung – Akzeptanz der Realität und Erlebensweise des Menschen mit Demenz
  • ehrenamtliche Alltagsbegleiter bringen sich vielfältig in unsere Angebote ein

-      Angehörigenarbeit – wichtig für eine optimale Betreuung

  • Angehörige in die Versorgung von Demenz-Kranken einzubeziehen ist das A und O. Denn sie kennen das Verhalten und die Bedürfnisse des erkrankten Familienmitgliedes meist am besten. Die Bezugspflegeperson des Menschen mit Demenz informiert die Angehörigen regelmäßig über den Pflege- und Gesundheitszustand und ist ständigeR AnsprechpartnerIn. So können die Angehörigen die Versorgung und Betreuung ihres Familienmitgliedes ergänzen und unterstützen. Außerdem bieten wir regelmäßig Informationen zum Thema Demenz und zum Konzept der Einrichtung an. Zusätzlich besteht die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Angehörigen.

 

Wohnen in privater Atmosphäre mit besonderen Angeboten

Unsere BewohnerInnen leben in individuell gestalteten Wohneinheiten zusammen – mit viel Raum für die Privatsphäre, ohne den Wunsch nach Geselligkeit zu vernachlässigen. Unter Berücksichtigung ihrer speziellen Bedürfnisse ermöglichen wir es unseren BewohnerInnen, aktiv am Gemeinschaftsleben teilzuhaben. Unser Angebot vermeidet Ausgrenzung und Reglementierung, sondern bietet einen geschützten Rahmen.

Darüber hinaus streuen wir immer wieder spezielle Angebote ein, die sich in der Begleitung von an Demenz erkrankten Menschen bewährt haben, wie zum Beispiel Zehn-Minuten-Aktivierung, die integrative Validation sowie gezielte Einzelinterventionen und die Milieutherapie.

 

Finanzielle Fragen? Wir beraten Sie gern!

Pflegebedürftige haben einen gesetzlichen Anspruch auf einen Platz in der stationären Dauerpflege, wenn die häusliche, ambulante oder teilstationäre Pflege nicht ausreichend sichergestellt werden kann. Bei Bewilligung werden die Kosten von den Pflegekassen oder anderen Kostenträgern teilweise oder voll übernommen. Wie hoch die Kostenübernahme für einen Dauerpflegeplatz ist, hängt von dem Pflegegrad des Pflegebedürftigen ab. Fragen zu Kosten und Tagessätzen beantworten wir Ihnen sehr gern.

 

Aufnahmekritierien, die allen helfen

Wir freuen uns, wenn Sie bzw. Ihr Angehöriger in unsere Einrichtungen einziehen möchte. Um einschätzen zu können, in welcher Einrichtung sie oder er am besten versorgt ist und eine passende, individuelle Betreuung erhält, haben wir einige Aufnahmekriterien für unsere Einrichtungen für Demenzkranke definiert.

Entsprechend unserem pflegefachlichen Schwerpunkt streben wir die Aufnahme von Menschen mit Demenz in unseren spezialisierten Einrichtungen an, die folgende Kriterien zumindest teilweise erfüllen:

  • Es liegt eine mittelschwere bis schwere Demenz vor, auf einer ärztlichen (besser fachärztlichen) Diagnose beruhend, eine andere psychiatrische Erkrankung sollte gegenüber der Demenz nicht im Vordergrund stehen.
  • Es besteht zum Zeitpunkt der Heimaufnahme keine Bettlägerigkeit.
  • Der Mensch mit Demenz ist in der Lage, zumindest teilweise aktiv oder passiv am sozialen Gruppengeschehen des Wohnbereichs teilzunehmen.
  • Der Mensch mit Demenz ist mobil oder mobilisierbar mit Unterstützung und Zuhilfenahme von Hilfsmitteln (Rollator, Stock, Rollstuhl).
  • Der Mensch mit Demenz kann in die Gruppe integriert werden und nimmt überwiegend am Gruppengeschehen teil, beziehungsweise seine Anwesenheit in der Gruppe trägt zur Steigerung seines Wohlbefindens bei.
  • Herausforderndes Verhalten ist nicht so stark ausgeprägt, dass es sich nicht durch tagesstrukturierende Maßnahmen, personenzentrierte Zugangsweisen und Gruppenkontakt positiv beeinflussen ließe.

Ihre Ansprechpartner

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Ulrike Kamphues-Janson

Einrichtungsleitung stationäre Altenhilfe Paderborn
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Stefan Bramhoff

Einrichtungsleitung Ev. Seniorenzentrum v. Bodelschwingh Lippstadt

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Erklärfilm: Woher kommt das Geld für das Pflegeheim?

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Hier bieten wir die Langzeitpflege für Menschen mit Demenz an