Tagung in der Kinder- und Jugendhilfe zum Thema „Fallverstehen“
Effektiver helfen durch Fallverstehen: Im Bereich der Hilfen zur Erziehung, insbesondere auch durch die mediale Darstellung, ist häufig die Rede von „SystemsprengerInnen“. Den Film „Systemsprenger“ über die neunjährige Benni haben vermutlich viele von uns gesehen. Er hat uns einen tiefen Einblick in das gegeben, was Erziehungshilfe auch heißen kann.
Bei der Arbeit in unserer Kinder- und Jugendhilfe haben wir es oftmals auch mit herausfordernden, krisenhaften und komplexen Konstellationen zu tun. Passgenaue Hilfen zu entwickeln, gelingt sicher in vielen Situationen. In einigen aber auch nicht.
Um solche komplexen Fallverläufe zu verstehen, ohne dass diese dabei durchweg als „SystemsprengerInnen“ eingeordnet werden, haben sich die 16 GruppenleiterInnen unserer Kinder- und Jugendhilfe kürzlich gemeinsam mit der Geschäftsführung und den BereichsleiterInnen zu einer Tagung getroffen, die sich das Thema „Fallverstehen“ als inhaltlichen Schwerpunkt gesetzt hat.
Grundlage dafür war das von Prof. Mathias Schwabe veröffentlichte Fachbuch „Fallverstehen und Settingkonstruktionen“, in dem solche Situationen präzise aufgezeigt werden und wie deren Dynamik verstanden und verändert werden kann. Die Tagung enthielt einen theoretischen und einen praktischen Teil, in dem die Teilnehmenden in Kleingruppen verschiedenste Fallvorstellungen bearbeitet haben. Im Nachgang haben alle Teilnehmenden ein Exemplar des Buches zur Vertiefung und zum Wissenstransfer in die Wohngruppen erhalten.
Bei ein paar Tischtennis-Rundläufen und netten Gesprächen haben die TeilnehmerInnen den Abend gemeinsam ausklingen lassen.