Im vergangenen Dezember gab es die erste offizielle Info: Unter dem Namen „LEBENszeit“ führt das St. Johannisstift Zeitwertkonten für die Flexibilisierung der persönlichen Lebensarbeitszeit der Mitarbeiter*innen aller Geschäftsbereiche ein. Der Prozess bis zum offiziellen Rollout war intensiv – Personalleiterin Nadine Redecker, die federführend daran gearbeitet hat, das Lebensarbeitszeit-Model im St. Johannisstift einzuführen, musste ein hochkomplexes Modell in ebenfalls komplexe Zusammenhänge implemetieren.
„In der Mitarbeiter*innen-Umfrage im Rahmen des INQA-Prozesses haben viele Mitarbeitende den Wunsch nach einer institutionalisierten Möglichkeit geäußert, Geld oder Zeit für Auszeiten ansparen zu können. “Eine im Lauf des weiteren INQA-Prozesses entsprechend abgeleitete Maßnahme habe man frühzeitig begonnen, umzusetzen. „Aufgrund der hohen Komplexität des Themas hat es dann aber eben doch noch gedauert, bis wir jetzt – dafür aber absolut überzeugt – den Startschuss geben konnten“, erläutert Nadine Redecker den Weg zu LBENszeit.
Im ablaufenden Januar sind nun die ersten drei Informationsveranstaltungen durchgeführt worden. An einem dieser Termine konnten die Mitarbeitenden der Jugendhilfe Bergkamen per Teams teilnehmen. Für Februar ist eine weitere Informationsveranstaltung im Ev. Seniorenzentrum von Bodelschwingh in Lippstadt geplant. „Bislang haben über 240 Mitarbeitende die Informationsveranstaltung in unseren Räumlichkeiten besucht“, berichtet Nadine Redecker. Volker Kliefoth, Mitarbeiter des Kooperationspartners des St. Johannisstift, der DBZWK (Deutsche Beratungsgesellschaft für Zeitwertkonten), habe die Anwesenden umfassend und gut in das Thema eingeführt. Hauptanwendungsfälle seien sogenannte Auszeiten (Sabbaticals) und der vorzeitige Renteneintritt. Ein Lebensarbeitszeitkonto könne aber auch während einer Weiterbildung, einer Pflegezeit für Angehörige oder Elternzeit genutzt werden.
Bevor Mitarbeitende ein solches Lebensarbeitszeitkonto einrichten können, muss ein Einzelgespräch mit dem Berater geführt werden. Das ist wichtig, um die individuelle finanzielle Situation des Mitarbeitenden beurteilen zu können. Termine für Einzelgespräche können jederzeit vereinbart werden.
„Über das große Interesse freuen wir uns in de Geschäftsführung sehr“, so Vorstand Martin Wolf. „Die gut besuchten Infoveranstaltungen sind für uns ein Zeichen, dass die aufwendige Einführung des Angebots nach wie vor den Wünschen vieler unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entspricht. Darüber hinaus trägt das Angebot zu einer weiteren Attraktivierung unseres Arbeitgeberprofils bei – ein ebenfalls wichtiger Faktor im Rahmen der Gewinnung neuer Fachkräfte.“