Einer meiner Lieblingsorte: Die Bühne

Andrea Lomp, Hausleiterin Betreutes Wohnen, feiert 40. Dienstjubiläum

40 Jahre lang verheiratet zu sein, das schaffen ja nicht mehr so viele Menschen. 40 Jahre lang im St. Johannisstift zu arbeiten hingegen – das scheint nach wie vor ganz gut machbar zu sein…

Am 15. Januar hatte unsere Kollegin Andrea Lomp, Hausleitung und gute Seele des Betreuten Wohnens im Dietrich Bonhoeffer-Haus, ihr 40. Dienstjubiläum. 1985 war der 15. Januar Andreas erster Arbeitstag als Altenpflegerin – damals noch im Altenheim mit 110 Plätzen unter Schwester Irmgard.

Auf drei Jahre in der Pflege – damals noch mit Zehn-Stunden-Diensten am Wochenende – folgte für die damals 23-jährige Andrea die Nachtwache. Das sollte eigentlich eine Übergangslösung sein: „Schwester Irmgard wurde von Karin Broska abgelöst. Sie setzte sich dafür ein, dass anstatt einer nun zwei Nachtwachen ins Haus mussten. Da ich mich zu der Zeit schon um meine krebskranke Schwiegermutter kümmerte, bin ich ab 1988 in die Nachtwache gegangen, um mehr Zeit für sie zu haben. Das sollte nur vorübergehend sein, aber da 1992 auch mein Sohn geboren wurde, blieb ich im Nachtdienst. Die zehn Nächte am Stück hatten es in sich, aber 20 Tage frei waren mit einem kleinen Kind auch wunderbar.“ Aus dem Übergang wurden 15 Jahre.

Nach der langen Zeit im Nachtdienst wurde Andrea eine freigewordene Stelle im Sozialen Dienst angeboten. Von 2002 bis 2007 war sie dann auf Wohnbereich fünf im Altenheim tätig. Dank einer Weiterbildung bei Invia für die soziale Betreuung war das schnell möglich. „Die Arbeit im Sozialen Dienst war genau mein Ding“, berichtet Andrea heute. „Zu sehen, was gerade die neuen Bewohnerinnen und Bewohner noch konnten, gemeinsam Fähigkeiten zurückzuerobern und damit Lebensqualität zu schaffen – das war und ist sehr erfüllend.“ Legendär seien die Tage am Wochenende gewesen, an denen man gemeinsam schon morgens wannenweise Kartoffelsalat geschnippelt hätte, um diesen abends in Kombi mit frischer Grillwurst zu genießen.

Anfang 2007 gab es einen Leitungswechsel im Betreuten Wohnen. Den Mieter*innen habe in der Folge eine Ansprechperson direkt vor Ort gefehlt, und es gab Beschwerden: Geburtstage würden nicht mehr gewürdigt und Programm entfiel. „Und so wurde ich angesprochen, ob ich mir das vorstellen könnte, erstmal übergangsweise. Ich könne auch wieder zurück in den Sozialen Dienst, wenn es mir nicht gefällt. Ha, und das sind nun auch schon wieder 18 Jahre geworden.“ Seitdem werden im Dietrich Bonhoeffer-Haus wieder Geburtstage zelebriert, und auch die Abschiede. Jedes Jahr zehn Konzerte, Karneval, Weihnachtsfeiern und jeden Tag Unterstützung, Schnack auf dem Flur und Lächeln für alle. „Die Bühne ist einer meiner Lieblingsorte, weil wir in diesem Umfeld gemeinsam so viel Schönes erleben“, erzählt Andrea.

Aus der „Ansprechpartnerin Betreutes Wohnen“ wurde dann vor rund sieben Jahren die „Hausleiterin Betreutes Wohnen“ – mit zusätzlichen Aufgaben natürlich. Andrea Lomp, die sich außerdem für das Ehrenamt engagiert und Mitglied im Vorstand des Ambulanten Hospizdienstes St. Johannisstift e.V. ist, hat in den vergangenen 40 Jahren alle Herausforderungen angenommen und sie gemeistert. Privat ist die 60-Jährige genauso umtriebig wie beruflich: Hörbücher, eine Katze, die Näherei und Sport – „Ich bin SportNavi-Junkie“ – gehören zu ihren Leidenschaften.

„So sind 40 Jahre sehr vielseitig mit ganz verschiedenen Aufgaben, vielen bemerkenswerten Menschen, sehr vielen kommenden und gehenden Kolleginnen und Kollegen sowie einigen Um- und Neubauten vergangen“, resümiert die Jubilarin am Ende des Interviews. „Dankbar bin ich allen im St. Johannisstift, die mir meine Weiterentwicklung zugetraut und ermöglicht haben. Den letzten fünf bis sechs Jahren sehe ich gespannt entgegen. Mal schauen, was noch so kommt!“

Mehr interessante Beiträge